Im Jahre 1924 veröffentlicht Ernst Friedrich in Berlin sein Buch „Krieg dem Kriege!“.
Im Anschluss eröffnete er auch ein Anti-Kriegs-Museum, das von den Nationalsozialisten im Jahre 1931 geschlossen wurde.
Friedrich, ein erklärter Pazifist, Anarchist, Kriegsdienstverweigerer und Antikapitalist, denn seiner Ansicht nach ist der Kapitalismus die Ursache aller Kriege, Unabhängig von seiner politischen Haltung sind wir jedoch der Meinung, dass seine Zivilcourage, mit der er für alle sichtbar das wahre, grausame, einzige und unbestreitbare Ergebnis des Kriegs aufzeigt, von absolutem Wert ist,
Die Bilder sprechen für sich. Seine knappen Kommentare lassen keinen Raum für Interpretationen: über den Krieg gibt es nur eine einzige Wahrheit,
Wer sich diese Sammlung alter, verblichener und farbloser Bilder ansieht, der hegt keine Zweifel.
Bilder, die man in der Regel verborgen hält, die man nur ungern ansieht, die dem Betrachter Schauer und Angst über den Rücken jagen. Diese Bilder zeigen die Wirklichkeit: das ist Krieg. Hier, um euch herum, haben sich Massaker und Leid zugetragen.
So großes Leid, dass die Spuren bis heute sichtbar und fassbar sind.
Die Männer der Jahre ’14-’18 sind nicht mehr das: zurück bleiben gesprengte, durchlöcherte, durchbohrte, verhasste und geliebte Berge.
[...]
Ich, der ich "Deutscher" falschlich werd' genannt statt einfach „Mensch“. Ich rufe nach des Nordens kalter Zone und hin nach Afrika und nach Amerika, nach Asien und Europa. All überall, wo Ohren sind zu hören, ruf' ich zwei Worte nur und dies sind: Mensch und Liebe. Und so, wie der Australier weint, wenn ihm ein Schmerz begegnet, und lacht und jubelt, wenn ihm Freude, Glück beschieden, so eben weinst auch du, mein Bruder Eskimo, so Afrikaner und Chinese, weinst auch du und ich.
So wie wir alle, alle Menschen Schmerz und Freude gleich empfinden, so lasset uns gemeinsam kämpfen gegen den gemeinsam Feind, den Krieg.
So wollen wir gemeinsam klagen, weinen über das verfluchte Massenmorden, an dem wir alle gleichen Teil der Schuld. So aber auch lasst freudig uns den Blick erheben ins Morgenrot des Friedens und der Freiheit: In aller Vaterländer Vaterland, ins Vaterland der Menschen, und dieses über alles!
Ernst Friedrich
Die italienische Fassung des Buchs von Ernst Friedrich wurde unter dem Titel “Guerra alla Guerra!” (Originaltitel: Krieg dem Kriege!) 2004 von Oscar Mondadori herausgegeben
Diese Bilder zeigen die Wirklichkeit des Krieges auf objektive, erbarmungslose Weise, ungefiltert und ohne jede Rhetorik. Friedrich möchte die Kriegsbilder möglichst ungefiltert zeigen, sie sollen mitunter auch mit Gewalt die unbequeme, zensierte Wahrheit darstellen: Zehn Millionen Tote durch Hunger, Leid, Granaten, Minen, Bomben und Hinrichtungen; in Massengräber geworfene Soldaten, zu reinem Kanonenfutter gewordene Menschen, Verstümmelte, Erniedrigte, unterernährte Zivilisten, vergewaltigte Frauen ....
Durch diese Galerie finden die Worte wieder zu ihrer authentischen, unverfälschten, wahren, schrecklichen Bedeutung zurück. Niemals wollen wir vergessen, was Krieg jenseits von Lüge, Heuchelei, Vorurteil oder Überzeugung wirklich ist.
Seine Majestät, der Kaiser, geruhten unserem berühmten Fliegerhelden ... aus Anlass seines 7. Luftsiegs den Orden „pour le mérite“ (für hervorragende Verdienste) zu verleihen
Wenn Eure Männer dann zu schwach sind, dann schafft Ihr’s!
Zeigt, dass das Band der Liebe zu dem Gatten stärker ist, als der Armeebefehl!
Lasst Eure Männer nicht zur Front!
Schmückt nicht mit Blumen die Gewehre!
Hängt Euch den Männern an den Hals!
Lasst sie nicht los, auch wenn das Abfahrtszeichen gellt!
Reißt alle Schienen auf, stellt Euch vor die Lokomotive!
Frauen schafft Ihr’s,
wenn Eure Männer zu schwach sind!
MÜTTER ALLER LÄNDER, VEREINIGT EUCH!
Ernst Friedrich
Ende Juli 1924
Während der Sommersaison ist die Hochgebirgs-Sektion „Krieg dem Kriege!“ zur Besichtigung geöffnet, die in einer sehenswerten Höhle in der italienischen Stellung am Sasso di Costabella, Höhenweg Bepi Zac – Bruno Federspiel, Creste di Costabella, San Pellegrino Pass, besichtigt werden kann.
Die Stellung ist mit entsprechender Ausrüstung (Seil und Karabinerhaken) und guten Bergsteigerkenntnissen über steile Holzleitern zugänglich.
Die Bergführer und die Freiwilligen der Verein “Sul fronte dei ricordi” (An der Front der Erinnerungen) stehen für Führungen in vollkommener Sicherheit zur Verfügung.